50 Teilnehmer starteten mit einem Bus am Samstag um 8:00 Uhr nach Linz zur Besichtigungstour des Stahlwerkes. Der Obmann des Heimatvereins, Willi Eder, begrüßte die Mitfahrer und bedankte sich für das große Interesse.

In der voestalpine in Linz werden Bleche für die Autoindustrie, das Baugewerbe und Haushaltsgeräte hergestellt. Dort arbeiten mehr als 10.000 Menschen, davon ca. 6.000 in 3 acht Stundenschichten. 13% der Mitarbeiter sind weiblich. Es gibt viele verschieden Berufe wie z.B. Ärzte, Jäger, Feuerwehrleute und viele mehr. Insgesamt sind 47.500 Leute an 50 Standorten weltweit angestellt. Der Jahresumsatz 2014/2015 betrug 11,2 Mrd. Euro, der Jahresgewinn 1,2 Mrd. Davon werden jährlich 10% in die Forschung investiert.

In Linz angekommen gab es eine 1½stündige Busrundfahrt durch das 66.000 m² große Werksgelände zu verschiedenen Produktionsstätten.

Der erste Halt war der große Hochofen, wo Roheisen erzeugt wird. Nach erklimmen von 86 Stufen konnten wir von der Besucherplattform auf den Hochofen sehen, der rund um die Uhr im Betrieb ist. In ihm werden durch Heißluftzugabe Koks und Eisenerz geschmolzen bei bis zu 2.200 º und 800 Tonnen in 90 Minutenrhythmus (8.000 Tonnen tgl.) abwechselnd aus einer von drei verschiedenen tischtennisballgroßen Stichlöcher abgestochen und in Oxygenstahlkonverter weitergeleitet. Beim Abstich des Roheisens beträgt die Temperatur noch 1.500º C. Im Oxygenstahlkonverter wird unter Zugabe von Sauerstoff und Schrott das Roheisen in Stahl umgewandelt und danach in Brammen gegossen, die zum Warmwalzwerk gebracht werden. Bei beiden Schmelzvorgängen wird Schlacke entfernt.

Unser nächster Halt war das Warmwalzwerk, wo mit Temperaturen von 1.200º C im Gegensatz zum Kaltwalzwerk unter 800ºC der Stahl in fünf Gängen zu Blechen in verschiedener Dicke gewalzt, auf Haspeltemperatur heruntergekühlt, zu Coils aufgerollt und geschliffen wird, damit die Fläche des Blechs gleichmäßig ist. Es werden immer wieder Proben zur Qualitätskontrolle entnommen.

Anschließend besuchten wir das Besucherzentrum voestalpine Stahlwelt. Der Bau ist einem Stahlwerktiegel nachempfunden und hat im Innern 80 verchromte Kugeln, die einen Durchmesser bis zu 2,5 m haben. Sie sollen die Molekularstruktur von Stahl widerspiegeln. Dort gab es Darstellungen der verschiedenen Stationen der Stahlverarbeitung auf fünf Stockwerken verteilt.

Nach dem dreistündigen Aufenthalt wurden auf der Rückfahrt eingekehrt, um den Hunger zu stillen und den erlebnisreichen und interessanten Ausflug in gemütlicher Runde ausklingen zu lassen.

Willi Eder versprach im nächsten Jahr wieder etwas in dieser Form anzubieten.