Zur Geschichte des Heimatvereines Attersee

Am 19. April 1966 fuhr eine Gruppe von Personen aus Attersee nach Vöcklabruck, um sich mit OSR Robert Bernhard bezüglich der Gründung eines Vereines zu beraten. Es waren dies Dora Koch, Josef Grünwald, Hans Till, Leopold Birgmayer, Erwin Arnberger, Franz Muthwill (der Pfahlbauforscher von Attersee, Josef Oberndorfer jun. und Gottfried Neubacher.

1967 kam es dann zur Gründung des Heimatvereines Attersee mit Hans Till als Obmann, der diese Funktion bis 1989 mehr als zwei Jahrzehnte lang ausübte.

Hans Till war der Initiator des ersten Heimathauses in der historischen Andrämühle beim Haus Reinthaler in Mühlbach, wo die Sammlungen des Vereines erstmals gemeinsam untergebracht waren. Zusammen mit seiner Frau und mit Familie Arnberger bemühte er sich sehr um den Aufbau einer Trachtengruppe mit Goldhauben-  und Kopftuchträgerinnen.

Die seit 1976 existierende Trachtengruppe wurde anfangs von Gerlinde Krieg geleitet, ab 1984 von Trude Röder, und seit 1996 ist Anni Hurler deren Obfrau.

Für die kulturellen Aktivitäten war vor allem Gottfried Neubacher als Kustos des Vereines über Jahrzehnte hin die zentrale Persönlichkeit in Hinblick auf den Ausstellungsbetrieb, die Kultur- und Krippenfahrten sowie den Aufbau der Sammlungen. Als Beispiele für die vielen von ihm organisierten Ausstellungen seien hier folgende genannt:

1974 wurde im Lesesaal der Gemeinde die Ausstellung „Der Atterseeraum. Literatur und Ansichten“ in Zusammenarbeit mit dem Wiener Buchhändler und Antiquar Erwin Heydrich organisiert.

1979, als dem Verein von der Gemeinde Räumlichkeiten im jetzigen Heimathaus in der Kirchenstraße zur Verfügung gestellt wurden, kam es zur ersten Ausstellung an diesem Ort mit Werken von Erich Ricek – „Pflanzen- und Landschaftsaquarelle aus dem Attergau“.

1980 folgte eine Ausstellung mit Werken von Lydia Roppolt, deren Atelier sich in Oberwang in der Nähe der Konradskirche befand und die vor allem durch ihre Glasfenster international bekannt war.

1985, als die Gemeinde das Jubiläum „1100 Jahre Attersee“ feierte, organisierte Gottfried Neubacher die Ausstellung „Junge Künstler in Attersee“ mit Werken von Yvonne Oswald, Osterhold Hamburger, Christine Arnberger, Gerhard Göttfert und Fritz Göschl.

Erwähnt seien auch noch die Ausstellungen in Zusammenarbeit mit Gexi Tostmann – „Andachtsbilder, Zeugnisse der Volksfrömmigkeit“ – sowie mit der Familie Dr. Gruber aus Ried im Innkreis zum Thema „Wallfahrtsandachtsbilder aus dem Salzkammergut“.

1989 bis 2011 war Josef Oberndorfer Obmann des Vereines, und er bemühte sich gleich von Beginn an um die Erstellung eines Heimatbuches für die Gemeinde Attersee. Als Verfasser konnte der Historiker und Germanist Dr. Fritz Göschl gewonnen werden, und 1996 wurde das fertige Werk „Attersee. Wasser und Geschichte“ im Saal des Seegasthofes Oberndorfer der Öffentlichkeit präsentiert. Dieses in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Klaus Costadedoi grafisch anspruchsvoll  gestaltete Buch ist mittlerweile schon längere Zeit vergriffen und nur mehr antiquarisch erhältlich.

Ein Höhepunkt für den Verein war sicherlich im Jahr 2003 der Rückkauf der ursprünglich aus Attersee stammenden Schwanthaler-Krippe, wobei Gottfried Neubacher als Kustos sich jahrzehntelang darum bemüht und die entsprechenden Kontakte hergestellt hatte. Im Advent 2012 wurde vom Bezirks-TV ein Beitrag über diese Krippe im Regionalfernsehen gezeigt.

2013 feierte die evangelische Pfarrgemeinde Attersee ihr 200-jähriges Gründungsjubiläum. Zu diesem Anlass wurde in den Räumlichkeiten des Heimathauses eine große Ausstellung zur Geschichte dieser Pfarre gezeigt.

Als Beispiel für weitere Aktivitäten der letzten Zeit erwähnen wir die Ausstellung mit historischen Schreibmaschinen aus der Sammlung von Familie DI Leeb aus Attersee im Frühsommer 2014.

2011 bis 2014 stand Fritz Göschl dem Verein als Obmann vor, und er übergab diese Funktion bei der Jahreshauptversammlung im November 2014 an Wilhelm Eder, der in der Zeit zuvor schon aktiv im Vorstand des Vereines mitgearbeitet hatte.